Fantasievolles Erzählen

Folgende Methode ist ein wunderbares Warm-Up für die Gruppentherapie, hat aber auch darüber hinaus vielseitige Einsatzmöglichkeiten. In der Gruppe lässt man die TeilnehmerInnen „wohlwollend“ zu einer Frage über einzelne TeilnehmerInnen imaginieren, während diejenigen nur zuhören:

„In welchem Film könnte Peter mitspielen? Welche Hauptrolle würde er spielen?“

„Welches ausergewöhnliche Hobby könnte Luisa haben?“

„Welchen Beruf würde zu Lea passen, wie würde sie diesen ausüben?“

„Wie könnte Luis Zuhause in 10 Jahren aussehen, wie könnte er dann wohnen?“

Das Ganze ist eine wunderbare Ressourcenübung, die es im Gruppensetting ermöglicht auf eigene Eigenschaften, Fähigkeiten und Potentiale aufmerksam gemacht zu werden, die einem selbst evtl. gar nicht bewusst sind.

Es lässt sich natürlich auch im Einzel nutzen, um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkunden. Mit dem Therapeut einen Einblick in die Selbstwahrnehmung zu bekommen und ggf. begleitet an dieser zu arbeiten, um Ressourcen aufzubauen.

Ressourcenstammbaum, Ressourcengenogram

Fähigkeiten die im privaten, schulischen oder beruflichen Umfeld bereits vorhanden sind oder gezeigt wurden. Möglicherweise auch „Mythen“ innerhalb der Familie des Patienten von dem er profitieren kann wie bspw. „Die Müllers waren schon immer eine sehr zuvorkommende Familie“. Aus dem Stammbaum lassen sich weitere Fähigkeiten ableiten, welche man dann mit Fragen verbinden lassen:

„Kennst du diese Fähigkeiten auch an dir? Wobei ist dir das mal aufgefallen?“

Zur Übung der Selbstbeobachtung kann auch dazu aufgefordert werden als Aufgabe zu beobachten, welche Ressourcen man bis zum nächsten Termin bei sich feststellt oder bei anderen erfragt.

Ressourcenbarometer

Von den gefundenen oder gewünschten Ressourcen bzw. Fähigkeiten, können im Anschluss einzelne vom Patient oder Therapeut herausgesucht werden und skaliert werden, wie sehr diese aktuell eingesetzt wird (0 = gar nicht, 10 = immer). Dies lässt sich verbinden mit Anschlussfrage wie bspw. „Was würdest du anders machen, wenn du bei 5 angekommen bist?“ Die Antwort kann dann als Übungsaufgabe verordnet werden.

Eltern: Als Beobachter für (neue) Ressourcen miteinbeziehen ggf. als eigene Übungsaufgabe