Skalieren

Ein fest etablierter und in die Grundfesten der Therapie integrierte Methode, die sich vielseitig einsetzen lässt, sodass man leicht vergessen kann sie explizit zu erwähnen. Darüber lassen sich bspw. subjektiver Leidensdruck, Therapiefortschritt, Anspannung erfragen und einordnen. Zusätzlich gibt sie Einblick in die Selbstwahrnehmung und Fähigkeit der Selbsteinschätzung. Wenn diese sehr eingeschränkt sein sollte lässt sich die Technik auch wunderbar „zirkulär“ einsetzen.

„Wie würde dein bester Freund sie auf der Skala sehen?“

„Was sieht er anders als du? Wie kommt er zu der Bewertung?“

Die Skalierung ermöglicht es Therapieziele zu unterteilen und dadurch den Therapiefortschritt auch kleinschrittig vermitteln zu können.

„Was würdest du anders machen wenn du eine Stufe weiter wärst?“

Fragen nach Ausnahmen

Besteht ein Problem, ist die Frage nach dem „wann tritt das Problem nicht auf“ oder „in welchen Situationen tritt es nicht auf“, von großer Bedeutung und gibt Hinweise auf mögliche Lösungen. Zudem unterstellt die Frage nach Ausnahmen, dass es dem Betroffenen unter bestimmten Umständen gelingt, dass das Problem nicht auftritt. Zentral ist dabei die Frage nachdem „Wie“:

„Wie hast du es geschafft, dass das Problem dabei nicht auftritt?“ oder „Was hast du während dessen gemacht?“

Von Bedeutung ist dabei den Fokus darauf zulegen, was der Betroffene aktiv dazu beiträgt, dass die Problematik nicht auftritt. Der Blickwinkel ermöglicht es dem Patienten die eigenen Einflussmöglichkeiten zu erkennen und im nächsten Schritt bewusster zu entscheiden wie er dahingehend handelt und die Problematik somit selbst lösen zu können. Es fördert das Gefühl der Selbstwirksamkeit und hinaustreten aus Ohnmachtsgefühlen.

„Wie hast du es geschafft auf die Party zu gehen?“

„Wodurch ist es dir gelungen… ?“

„Wann war es anders… ?“

„Erinnerst du dich an Zeiten an denen es besser lief? Was war damals ander?“

Mit dem Einwand, dass das Problem immer bestehe, sollte man sich nicht allzu schnell abspeisen lassen, sondern weiter nachharken:

„Wenn es weniger stark ist, was ist dann anders?“

„Wenn es besser als sonst läuft, was machst du dann?“

„In welcher Situation hast du mal keine Panikattacke bekommen, bei der du fest damit gerechnet hattest?“

Ressourcenstammbaum, Ressourcengenogram

Fähigkeiten die im privaten, schulischen oder beruflichen Umfeld bereits vorhanden sind oder gezeigt wurden. Möglicherweise auch „Mythen“ innerhalb der Familie des Patienten von dem er profitieren kann wie bspw. „Die Müllers waren schon immer eine sehr zuvorkommende Familie“. Aus dem Stammbaum lassen sich weitere Fähigkeiten ableiten, welche man dann mit Fragen verbinden lassen:

„Kennst du diese Fähigkeiten auch an dir? Wobei ist dir das mal aufgefallen?“

Zur Übung der Selbstbeobachtung kann auch dazu aufgefordert werden als Aufgabe zu beobachten, welche Ressourcen man bis zum nächsten Termin bei sich feststellt oder bei anderen erfragt.

Ressourcenbarometer

Von den gefundenen oder gewünschten Ressourcen bzw. Fähigkeiten, können im Anschluss einzelne vom Patient oder Therapeut herausgesucht werden und skaliert werden, wie sehr diese aktuell eingesetzt wird (0 = gar nicht, 10 = immer). Dies lässt sich verbinden mit Anschlussfrage wie bspw. „Was würdest du anders machen, wenn du bei 5 angekommen bist?“ Die Antwort kann dann als Übungsaufgabe verordnet werden.

Eltern: Als Beobachter für (neue) Ressourcen miteinbeziehen ggf. als eigene Übungsaufgabe